Wie kann ich als Unternehmen mein EcoVadis-Rating verbessern? Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengefasst inkl. einer Checkliste.
Ein gutes EcoVadis Rating ist ein starkes Signal an Geschäftspartner und Kunden und wird immer öfter verlangt. Wie kann nun ein Unternehmen sein EcoVadis-Rating verbessern? EcoVadis bewertet nicht nur, was eine Firma plant und tut, sondern auch wie gut eine Firma dokumentiert ist. Ständige Weiterentwicklung, klare transparente Prozesse sowie Nachweise und Dokumentationen sind die Grundlage zu einem besseren EcoVadis Rating.
EcoVadis bewertet Unternehmen nach Umwelt, Arbeits- & Menschenrechten, Ethik und nachhaltiger Beschaffung. Wesentlichkeitsanalysen, externe Zertifizierungen, Nachweise und Dokumentationen sowie schriftlich festgehaltene strategische Ansätze inkl. Relevanz und Tiefe ergeben die meisten Punkte. Dokumente sollten aus den letzten 2 Jahren stammen.
Ein wichtiger Hebel zur Verbesserung des EcoVadis-Ratings, ist die Entwicklung einer klaren Umweltstrategie. Diese sollte auf einer fundierten Wesentlichkeitsanalyse beruhen, um zu definieren, welche Themen für das jeweilige Unternehmen relevant sind – von Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen über Wasser, Biodiversität und Luftverschmutzung bis hin zu Materialien, Chemikalien, Abfall sowie der Nutzung und dem Lebensende von Produkten.
Für jedes Unternehmen relevant sind die Themen Energie- und Emissionseffizienz sowie Abfallmanagement.
Als Bestandteil einer Umweltrichtlinie empfiehlt sich die Entwicklung einer Klimastrategie, die mindestens drei Kernelemente umfasst:
Die Zielsetzung und Massnahmen in anderen Bereichen könnten beispielsweise Wasserreduktion oder Ziele für eine entwaldungs- und umwandlungsfreie Produktion von Holzerzeugnissen betreffen.
Ein weiterer Baustein ist die Einführung einer Richtlinie für Arbeits- und Menschenrechte. Sie sollte zentrale Aspekte abdecken, darunter Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, faire Arbeitsbedingungen, sozialer Dialog, Karrieremanagement und Schulungen sowie die Vermeidung von Kinder- und Zwangsarbeit. Ebenso wichtig sind Massnahmen zur Förderung von Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion sowie die Achtung der Menschenrechte externer Stakeholder.
Eine Ethik-Richtlinie schafft Vertrauen und signalisiert Integrität. Sie sollte Themen wie Korruption und Bestechung, Betrug, Geldwäsche, Interessenkonflikte, wettbewerbswidrige Praktiken und Informationssicherheit abdecken.
Verbindliche Ziele können hier zum Beispiel sein, dass alle Mitarbeitenden in ethischen Fragen geschult werden. Ergänzt wird dies durch die Festlegung von Disziplinarmassnahmen bei Verstössen, um die Verbindlichkeit der Richtlinie zu gewährleisten.
Ohne eine Zusammenarbeit innerhalb der Lieferketten, werden wir Klima- und Nachhaltigkeitsziele verfehlen.
Daher spielt sie auch eine entscheidende Rolle im EcoVadis-Rating. Eine Richtlinie für nachhaltige Beschaffung sollte Standards für den verantwortungsvollen Einkauf definieren. Dazu gehören das Management der Scope-3-Emissionen, die Umweltauswirkungen der Lieferanten, die Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen, die Konformität mit REACH sowie die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten entlang der Lieferkette. Ein Supplier Code of Conduct bietet dabei eine klare Orientierung. Auf diese Weise erhöhen Unternehmen die Transparenz und Resilienz ihrer Supply Chain.
Tipp: Wie bei allen anderen Strategien auch, hilft es nichts, wenn man seitenlange Dokumente schreibt, die dann in Schubladen versinken. Damit die Richtlinien auch greifen, sollten für die einzelnen Bereiche klare Verantwortlichkeiten und ein Controlling-Mechanismus festgelegt werden.
Diese Massnahmen bringen schnell Punkte und sind hoch gewichtet:
☐ Nachhaltigkeitspolitik schriftlich festhalten (Umwelt, Arbeitsrechte, Ethik, Einkauf)
☐ Code of Conduct für Mitarbeitende und Lieferanten erstellen
☐ Anti-Korruptionsrichtlinie + Verfahren zur Meldung von Verstössen (z. B. Whistleblower-Hotline)
☐ Mitarbeiterschulungen starten (z. B. Ethik, Arbeitssicherheit, Diversity)
☐ Lieferantenbewertung einführen (Fragebogen oder Risikoanalyse zur Nachhaltigkeit)
☐ Umweltkennzahlen erfassen (z. B. Stromverbrauch, CO₂, Abfallmenge)
☐ ISO-Zertifizierungen prüfen/begleiten (z. B. ISO 14001, ISO 45001)
☐ Jährlichen Nachhaltigkeitsbericht erstellen
☐ Nachhaltigkeitsziele mit Kennzahlen definieren (z. B. 20 % weniger Energieverbrauch bis 2026)
☐ Risikoanalyse für Lieferkette umsetzen (Lieferkettensorgfaltspflicht beachten)
☐ Beteiligung an Brancheninitiativen oder Umweltprogrammen (z. B. UN Global Compact)
Diese Punkte können das Rating auf ein Top-Niveau bringen (Silber/Gold):
☐ Klimaziele nach SBTi entwickeln und veröffentlichen
☐ Scope 1–3 Emissionen erfassen und reduzieren
☐ Lieferanten aktiv schulen oder auditieren
☐ Externes Nachhaltigkeitsaudit durchführen lassen
☐ CSR-Verantwortliche/r oder internes Team etablieren