Life Cycle Assessment (LCA)

Viele Unternehmen kennen heute den CO₂-Fussabdruck ihrer Produkte. Doch Entscheidungen zu Materialien, Verpackungen oder neuen Technologien brauchen mehr als nur eine Klimakenngrösse. Ein Life Cycle Assessment (auch als Life Cycle Analysis oder Ökobilanz bezeichnet) zeigt, wo im Lebenszyklus Ihres Produkts welche Umweltwirkungen entstehen – und wo sich Optimierungen am meisten lohnen.

Dabei wird die Rohstoffgewinnung, Transporte, Weiterverarbeitung, Distribution, Nutzung, Wiederverwertung und Entsorgung berücksichtigt. Diese Systemgrenzen werden auch als Cradl-To-Grave (von der Wiege bis zur Bahre) bezeichnet. Anders als beim Product Carbon Footprint (PCF), welcher sich ausschlieslich auf CO₂ konzentriert, betrachtet ein LCA alle relevanten Umweltauswirkungen, die ein Produkt verursacht:

• Klimawandel (CO₂-eq pro funktioneller Einheit, z.B. kg Produkt)
• Landnutzung und Bodenqualität
• Wasserverbrauch und Wasserknappheit
• Versauerung von Böden und Gewässern
• Eutrophierung (Überdüngung)
• Ozonabbau und photochemischer Smog
• Feinstaubbildung
• Toxizität für Mensch und Ökosysteme
• Ionisierende Strahlung
• Ressourcenverbrauch (fossil, mineralisch, metallisch)

• Life Cycle Assessments haben sich zu einem zentralen Instrument für Unternehmen entwickelt, die ihre Produkte ganzheitlich verstehen und gezielt umweltfreundlicher gestalten wollen. Ob beim Vergleich alternativer Materialien, der Bewertung neuer Technologien oder der strategischen Weiterentwicklung des Produktportfolios – LCAs liefern die faktenbasierte Grundlage für fundierte Entscheidungen. Die Analyse folgt klar definierten Vorgaben der ISO-Normen 14040 und 14044 und schafft dadurch ein hohes Mass an Transparenz. Durch den Blick auf sämtliche Phasen des Produktlebenszyklus lassen sich nicht nur CO₂-Hotspots, sondern sämtliche relevanten Umweltwirkungen systematisch erkennen, und bietet damit die Grundlage für Optimierungen.

Eine Ökobilanz dient Unternehmen als Grundlage für:

• ‍Ökodesign & Produktentwicklung
  Vergleich von Materialien, Verpackungen, Produktionsprozessen oder Recyclingkonzepten – als Grundlage für nachhaltigere Produktentscheidungen.
• ‍Strategische Entscheidungen
  Bewertung von Technologien, Lieferketten, Reduktionspfaden oder Investitionen in nachhaltigere Alternativen.
• Kunde, Einkauf & Ausschreibungen
  Immer mehr Kunden Kunden, Einkäufer und öffentliche Ausschreibungen verlangen LCA-Daten, die über CO₂ hinaus gehen.
• Kommunikation & Transparenz
  Fundierte Umweltinformationen für Produktlabels, Nachhaltigkeitsberichte, Marketing oder Zulieferdokumentation.

1. Zieldefinition & Systemgrenzen
   Gemeinsam klären wir Fragestellung, Funktionseinheit und Lebenszyklusumfang (cradle-to-gate oder cradle-to-grave).

2. Datenerhebung
   Wir ergänzen Ihre Primärdaten (Energie, Materialien, Transporte, Nutzung, Entsorgung) mit etablierten Datenbanken.

3. Modellierung & Berechnung
   Durchführung nach ISO 14040/14044 über alle relevanten Wirkungskategorien.

4. Interpretation & Hotspot-Analyse
   Identifikation der wichtigsten Umwelt-Hotspots und der wirksamsten Reduktionshebel.

5. Bericht & Visualisierung
   Verständliche Berichte, Grafiken und konkrete Empfehlungen.

Systemgrenzen definieren den Rahmen von Ökobilanzen. Sie bestimmen, welche Prozessschritte, Materialien, Energieflüsse und Lebensphasen eines Produkts (cradle-to-gate, cradle-to-grave, cradle-to-cradle) berücksichtigt werden.

Klar definierte Systemgrenzen sind entscheidend, damit:

• Ergebnisse transparent und vergleichbar sind,
• keine wichtigen Hotspots übersehen werden und
• Entscheidungen auf einer soliden, wissenschaftlich belastbaren Basis getroffen werden können.