Klimastrategie – Ziele, Massnahmen, Netto-Null
Eine Klimastrategie oder auch Klimaschutzstrategie genannt ist ein ganzheitlicher, langfristiger Plan, welcher auf Ziele und Massnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen setzt. Eine Klimastrategie erfasst in einem ersten Schritt immer eine CO2-Bilanz (Basisjahr) und analysiert den Status Quo. Eine CO2-Bilanz identifiziert Klimarisiken und CO2-Hotspots. In einem zweiten Schritt werden Ziele festgelegt, gefolgt von Massnahmen mit entsprechender Umsetzung. Eine Klimastrategie muss fortlaufend überwacht und der Fortschritt dokumentiert weden.
Eine Klimastrategie für ein Unternehmen beinhaltet Klimaziele, sowie einen Dekarbonisierungsplan über die gesamte Wertschöpfungskette, um langfristig ein Netto-Null Ziel zu erreichen (bis 2050).
Beispiele von Klimaschutzzielen:
- Die Stadt Zürich will bis 2040 klimaneutral werden, die Stadtverwaltung soll dieses ambitionierte Ziel bereits 2035 erreichen. Gleichzeitig sollen die indirekten Treibhausgasemissionen reduziert werden.
- BMW Group will bis 2050 klimaneutral sein, mit Zwischenziel: -40 % Emissionen pro Fahrzeug bis 2030 (Scope 1–3).
- Allianz will bis 2050 in Investmentportfolios Netto-Null erreichen, CO2-neutrale Betriebsabläufe bereits seit 2012.
- Deutsche Post DHL Group will die Klimaneutral bis 2050 schaffen, mit Meilenstein -29 Mio. t CO2 bis 2030. Der Fokus liegt auf der Elektrifizierung der Fahrzeugflotte.
Im Kern beschreibt eine Klimastrategie immer drei Fragen
- Wo stehen wir? (Berechnung CO2-Fussabdruck nach GHG Protocol, IST-Zustand, Basisjahr)
- Wo wollen wir hin? (Definition klarer Ziele mit Klimaneutralität bis 2035 / 2040 oder 2050)
- Wie erreichen wir die Ziele? (Roadmap mit konkreten Massnahmen, Zeitpläne für Investitionen)
Netto-Null-Strategien setzen auf wissenschaftlich fundierte Zielvorgaben (SBTi, Science Based Targets Initiative), die sich am 1,5-Grad-Pfad des Pariser Klimaabkommens orientieren. Zentrale Priorität hat dabei die Vermeidung und Reduktion von Treibhausgasen. Eine Klimafinanzierungsstrategie hingegen baut auf der Einführung eines internen CO2-Preises auf. Die dadurch generierten Mittel werden gezielt für Investitionen in Klimaschutzmassnahmen und Unterstützung von Klimaschutzprojekten eingesetzt.
Möglichkeiten und CO2-Reduktionsmassnahmen
Scope 1: direkte Emissionen
- Umstieg auf erneuerbare Energieträger in eigenen Anlagen (Biogas, Solar, Wärmepumpen),
- Elektrifizierung des Fuhrparks,
- Kältemittel-Leckagen reduzieren und vermeiden (neue Anlagen).
Scope 2: eingekaufte Energien
- Strombezug auf Ökomstrom, erneuerbare Energien umstellen,
- LED-Beleuchtung, Gebäudesanierung.
Scope 3: indirekte vor- und nachgelagerte Emissionen
- Zusammenarbeit mit Lieferanten,
- Lieferanten wählen, die ebenfalls Netto-Null Ziele haben,
- Kreislaufwirtschaft,
- Anreizsystem für klimafreundliche Geschäftsreisen und Pendlerverkehr,
- Home-Office Policy,
- Klimaziele in Unternehmensstrategie und Vergütungsmodellen integrieren,
- Transparente und jährliche Berichterstattung über Erreichtes,
- Monitoring,
- Reiserichtlinien (Geschäftsreisen),
- Unterstützung von Klimaschutzprojekten.