Die Energiewende. Eine saubere Lösung - für Europa

Die Energiewende. Eine saubere Lösung - für Europa!

Die Energiewende. Eine saubere Lösung - für Europa
Kategorie
Klimaschutz
Letztes Update
19/1/2017

Schon seit geraumer Zeit hören wir es immer wieder aus den Mündern von Politikern: "Die Energiewende kommt!" Schon das Wort verspricht Veränderung - eine Wende zum Guten!

Wie das aber so ist in der Politik - Wir sind längst nicht mehr gewillt alles ungeprüft zu glauben was uns vorgehalten wird. Mögen die mundgerecht servierten Häppchen auch noch so appetitlich dargeboten werden, wir sind misstrauisch geworden und vermuten zu oft zu Recht lediglich ein versüsstes Abführmittel.

Was verspricht uns die Energiewende? Macht der Ausstieg aus der Kohle die Luft wirklich rein? Was versprechen und was halten Alternative Stromerzeuger?

Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff Energiewende?

Eines gleich zu Beginn: Die Energiewende tut Not! In Zeiten wachsender Katastrophen ausgelöst durch den menschengemachten Klimawandel ist die Entwicklung umweltfreundlicherer Technologien das Gebot der Stunde.

Ohne Energie, beziehungsweise Brennstoffe ist unsere heutige, moderne Zivilisation nicht denkbar. Neben der Atomkraft ermöglichen Gas, Kohle und Erdöl ein Leben in wohltemperierten Behausungen. Sie liefern Strom, Licht und die Möglichkeit jederzeit bequem von einem Ort zum anderen zu fahren, in der Regel mit dem eigenen Auto. Fossile Energie ist es, die als Grundlage für diesen Luxus unverzichtbar geworden ist. Dass wir dennoch in absehbarer Zeit auf diesen Luxus, der uns unser Leben so angenehm macht, verzichten, oder ihn doch zumindest einschränken müssen, ist der Tatsache geschuldet, dass eben diese fossilen Brennstoffe nicht in unendlicher Menge vorhanden sind. Die globalen und nationalen Ressourcen sind einerseits bereits erheblich geschrumpft, andererseits ist die Gewinnung von Energie aus fossilen Brennstoffen mit einer erheblichen Verschmutzung der Umwelt verbunden und damit mitverantwortlich für die weltweite Klimaerwärmung. Höchste Zeit also für eine Energiewende.

Alternative Energie statt Gas und Kohle

Unter Energiewende versteht man den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf sogenannte erneuerbare Energien. Wind, Wasser und Sonne sind solche Energielieferanten. Das Ziel ist, bis zu Beginn der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts vollständig auf Wind- und Wasserkraftwerke, Geothermie-Anlagen und Sonnenenergieanlagen umgestiegen zu sein. So zumindest sehen es die Pläne für die Bundesrepublik Deutschland vor. Gleichzeitig ist es wichtig den Energieverbrauch zu senken. Möglich wird dies durch Aufklärung einerseits - Energie darf nicht achtlos verschwendet werden - und den Einsatz moderner Technologien andererseits wie LED-Technik, effiziente Wärmedämmung in Gebäuden und energiesparende Motoren.

Ein besonderes Anliegen ist der Ausstieg aus der Atomenergie. Nicht erst seit den Unfällen in Fukushima und Jahrzehnte zuvor in Tschernobyl ist Atomenergie wegen der Gefahr von Unfällen und der Problematik der Endlagerung atomaren Mülls äusserst umstritten.

In Deutschland hatte die Bundesregierung bereits 2010 beschlossen, Treibhausgase zu verringern und den Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 zu realisieren. Um diese Beschlüsse auch umzusetzen, ist der Ausbau und die Entwicklung alternativer, energieeffizienter Anlagen und entsprechender Stromnetze vorgesehen sowie die Sanierung von Gebäuden.

Wie sehen diese Ziele in konkreten Zahlen aus?

  • 2010 - Einigung der Bundesregierung Deutschland auf einen Ausstieg aus der Atomenergie bis zum Jahre 2022
  • Vorrangiges Ziel der Energiewende ist eine Verringerung des Energieverbrauchs von bis zu 50 % bis zum Jahre 2050
  • Die Emissionen klimaschädigender Treibhausgase soll bis 2020 um 40 % verringert werden. Bis zum Jahre 2030 sollen es 55 % werden, bis 2040 70 % und bis zur Mitte dieses Jahrhunderts über 90 %. Als Ausgangsjahr dieser Berechnungen gilt der Stand des Jahres 1990
  • Gleichzeitig ist eine anteilsmässige Steigerung der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch vorgesehen. Bis zum Jahre 2020 soll dies 35 % ausmachen, 50 % bis zum Jahre 2030, 65 % bis 2040 und 80 % bis 2050. Der Plan sieht zudem eine Reduktion des Stromverbrauches bis 2020 um 10 % vor und bis 2050 um 25 % im Vergleich zum Jahr 2008. Zu diesem Zwecke wurde das EEG, das Gesetz für erneuerbare Energien im Januar 2012 erlassen
  • Der Anteil der aus Wind, Wasser, Sonne und Geothermie gewonnenen Energie soll bis 2020 18 % am Bruttoenergieverbrauch betragen. Bis zum Jahre 2030 sollen es 30 % werden, bis 2040 45 % und bis 2050 60 %.
  • Zugleich ist eine Steigerung der Energieproduktivität auf 2,1 % pro Jahr gemessen am Endenergieverbrauch angedacht.

Soweit die Planung. Wie aber sieht die Wirklichkeit aus?

Die mittlerweile vorhandene Möglichkeit Windkraft, Sonnenenergie und Geothermie gewinnen zu können ist nur ein Aspekt. Ihre sinnvolle Nutzung beinhaltet die Entwicklung neuer Stromnetze und vor allem Speichertechnologien. Der so gewonnene, saubere Strom muss auch möglichst ohne Verluste über weite Strecken transportiert werden können. Möglich machen sollen dies europaweit vernetzte, sogenannte Stromautobahnen.

In unseren westeuropäischen Breiten ist bekanntermassen die Windenergie zuverlässiger verfügbar als Sonnenenergie. Was aber geschieht in Zeiten, in denen weder ein laues Lüftchen weht noch ein Sonnenstrahl es durch die Wolkendecke geschafft? Auf solche Perioden muss das Stromversorgungssystem in der Lage sein flexibel zu reagieren. Das heisst, die so gewonnene Energie muss auch für schlechte Zeiten gespeichert werden können.

Eine Folge des Ausbaus alternativer, umweltschonender Energieanlagen wird zudem eine steigende Dezentralität der einzelnen Anlagen und eine damit verbundene komplexere Versorgungsstruktur sein. Um den Energiebedarf wie bisher decken zu können, bedarf es einer wachsenden Zahl an Photovoltaik-, Biogas-, Windenergie- und Sonnenenergieanlagen. Es werden Stromnetze nötig, die in der Lage sind die Erzeuger, Speicher und Endkunden miteinander intelligent zu verbinden.

Der Weg ist sicher richtig. Die flächendeckende, ausreichende Versorgung aber noch immer Zukunftsmusik. Trotz Ausstiegs aus der Kohle werden die Kohlekraftwerke auch weiterhin laufen müssen um unseren immensen Bedarf an Energie zuverlässig zu decken.

"Der Strom kommt aus der Steckdose."

Energiewende vollzieht sich auch im eigenen Kopf

Neben der Umstellung von fossilen Ressourcen auf erneuerbare Energien, dem Ausbau der Elektromobilität und der energetischen Sanierung von Gebäuden sollte die Energiewende vor allem aber auch in den Köpfen der Verbraucher stattfinden.

Gerade an dieser Stelle aber beginnt die Energiewende weh zu tun. Die Verantwortung kann und darf nicht allein der Politik überlassen werden. Mittlerweile dürfte jeder Bürger erkannt haben, dass ein weltweiter Ausstieg aus der Kohle- oder Atomenergie nur möglich ist, wenn man auch das Windrad in Sichtweite akzeptiert. Noch immer aber gibt es Bürgerinitiativen, die genau dies gerne verhindern würden. Von industriell anmutenden Windparks oder einer “Verspargelung“ der Landschaft ist die Rede. Auch wird die Belastung für Umwelt und Tiere durch die Windräder immer wieder ins Feld geführt. Sicher zu Recht. Wo und wann aber sind wir bereit Kompromisse einzugehen, wenn nicht vor der eigenen Haustür? Der Gedanke, dass Kohleexporte aus fernen Ländern unsere Energieversorgung sichern, ist bequem aber nicht besonders weitsichtig. Klar - mittlerweile ist fast jeder Haushalt von der Glühbirne auf LED-Technik umgestiegen, aber schon das Umsatteln auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Rad läuft nach wie vor schleppend. Noch immer ist das Privatauto unser liebstes Kind.

Fossile Energie fordert einen Preis, den unsere Erde sich nicht mehr leisten kann

  • Kohle, Erdöl und Erdgas werden knapper und teurer.
  • Ihr negativer Einfluss auf das Weltklima trägt zur globalen Erwärmung bei.

Zwei wichtige Gründe, sich endlich von diesen Energiequellen unabhängig zu machen

Als Industrienationen, die bisher nur peripher von den Auswirkungen des Klimawandels wie Dürren, Unwettern, Ernteausfällen und Wassermangel betroffen sind, sollte uns auch die soziale Gerechtigkeit und die Verantwortung gegenüber Drittweltländern ein globaler Auftrag sein.

Europa stöhnt seit 2015 unter der Flüchtlingskrise. In absehbarer Zeit aber werden wir voraussichtlich mit einer mindestens ebenso grossen Welle von Klimaflüchtlingen konfrontiert sein. Davon betroffen sein werden auch Menschen in Drittwelt- und Schwellenländern, die heute unter zum Teil unwürdigen und gesundheitsgefährdenden Bedingungen genau die Kohle fördern, die wir verheizen!

Die Zeit zu handeln und die Energiewende umzusetzen bevor weite Teile unseres Planeten unbewohnbar werden, ist jetzt!

Ausstieg aus der (heimischen) Steinkohle sorgt für gute Luft

Die Luft ist wieder rein über dem Ruhrgebiet und über Europa. Dem Ausstieg aus der Braunkohle sei Dank! Die letzten Zechen werden dicht machen in Deutschland, so der Beschluss. Bis 2018 wird in Deutschland die Steinkohleproduktion endgültig eingestellt. Wo noch bis vor kurzem Kohle ans Tageslicht befördert wurde und sich der Schleier des Kohlestaubs auf Strassen, Häuser und Lungen legte, entstehen nun Asylunterkünfte, Kulturstätten oder Industriedenkmäler. Das Ruhrgebiet, einstmals Synonym für schlechte Luft und Lungenkrankheiten hat seitdem deutlich an Image gewonnen. Es ist grün geworden in Castrop-Rauxel und Gelsenkirchen. Ehemalige Bergarbeitersiedlungen haben sich zu pittoresken Wohngebieten gemausert, lebens- und liebenswert. Essen war gemeinsam mit Istanbul und der ungarischen Stadt Pécs im Jahr 2010 Kulturhauptstadt Europas. So weit so gut.

Im Gegensatz zu den Förderanlagen aber arbeiten die Kraftwerke noch immer. Irgendwo muss sie schliesslich herkommen, die Energie, die alternative Stromerzeuger noch nicht in der benötigten Menge konstant liefern können. Die heimische Kohle wird daher ersetzt durch Importe aus Australien, Russland, Südafrika und Lateinamerika. Nahezu 10 Millionen Tonnen waren es im vergangenen Jahr, die von deutschen Stromerzeugern und Energieversorgern allein aus Lateinamerika abgenommen wurden.

Kohleminen fressen sich Wohngebiete

Während hierzulande die Luft wieder rein zu sein scheint, leiden unter anderem in Kolumbien indigene Völker unter der Expansion gewaltiger Landminen, die die Erde beim Abbau der Kohle beben lassen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die in unmittelbarer Nähe gelegenen Behausungen der Anwohner zeigen Risse im Mauerwerk. Dabei sind die Beschädigungen der Siedlungen noch das kleinere Problem: Unter der Luftverschmutzung leiden vor allem Kinder und alte Menschen. Chronischer Husten und Lungenkrankheiten nehmen zu. Auch Todesfälle, die höchstwahrscheinlich auf die Belastung der Luft durch die Kohlewerke zurückzuführen ist, hat es bereits gegeben. Teure Medikamente und ärztliche Versorgung sind für die Familien, die hier leben oft unerschwinglich. Ob sie Entschädigungen erhalten ist in der Regel von langwierigen Prozessen abhängig.

Viele Kläger, in der Regel Angestellte der Minen, die im Laufe jahrzehntelanger Arbeit an Steinstaublungen leiden, überleben diese Zeit bis zum Entscheid nicht einmal. Sie hinterlassen Frauen und Kinder, die weiterkämpfen müssen. Um das eigene Überleben und um die Entschädigung, die Ihnen eigentlich zustehen sollte. Eigentlich! Die gemessenen Feinstaubwerte liegen in diesen Regionen oft über einem vielfachen der von der Weltgesundheitsorganisation WHO festgelegten Grenzwerte. Die kolumbianischen Grenzwerte liegen zwar weit darunter, aber auch sie werden nicht eingehalten. Eine Lösung des Problems sehen manche Betreiber solcher Landminen offenbar darin, die Messstationen in einen weiter entfernten Umkreis zu verlegen, der fortan unbedenkliche Werte liefert.

Einfach wegziehen können die Anwohner mit ihren Familien nicht. Es ist ihre Heimat und die Mine, die sie krank macht sichert zugleich auch ihre Arbeitsplätze. Ein Teufelskreis.

(Spiegel online hat die Energiekonzerne mit den Vorwürfen gegen den multinationalen Unternehmer Cerrejón, der Landminen in Kolumbien betreibt und deren Abnehmer sie sind, konfrontiert. Übereinstimmend erklärten sowohl Vattenfall, RWE, Steag und EnBW Sorge zu tragen für die sozialen und ökologischen Auswirkungen vor Ort. E.ON erklärte seit Januar 2016 keine Kohle aus der Region mehr bezogen zu haben.)

 

Quellen:
Deutschland und die Energiewende – wir Länder wie Kolumbien dafür zahlen – Artikel des Spiegel online

http://www.co2online.de/klima-schuetzen/energiewende/energiewende-definition-ziele-uebersicht/

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